Banken


Kreditinstitute im Sinne des BWG

Gemäß § 1 des österreichischen BankWesenGesetzes sind Kreditinstitute Unternehmen, die berechtigt sind, im Sinne dieses Gesetzes Bankgeschäfte zu erledigen. Dies umfasst insbesondere die folgende Geschäftsbereiche:

  • Einlagengeschäft: Verwaltung fremden Geldes
  • Girogeschäft: bargeldloser Zahlungsverkehr
  • Kreditgeschäft: Gewährung von Krediten und Darlehen
  • Depotgeschäft: die Verwaltung von Wertpapieren
  • Devisen- und Valutengeschäft: Handel mit ausländischen Währungen
  • Garantiegeschäft: Übernahme von Bürgschaften, Garantien und Haftungen.

Banken sind also im Finanzsektor tätig und bieten die oben genannten Dienstleistungen gegen Entgelt an. Sie spielen eine bedeutende Rolle für Wachstum und Stabilität der Wirtschaft.

In volkswirtschaftlicher Hinsicht erfüllt eine Bank die folgenden drei Funktionen:

  • Fristentransformation: Ausgleich zwischen den eher kurzfristigen Interessen der Anleger und den eher längerfristigen Interessen der Kreditnehmer
  • Risikotransformation bzw. Vertrauensfunktion: Bündelung der Risiken des Kreditgeschäfts, wodurch die Einlagen der Sparer gesichert und die Gewährung von Krediten gewährleistet wird
  • Losgrößentransformation bzw. Ballungsfunktion: Ausgleich der Interessen einer Vielzahl kleiner Anleger und dem Kapitalbedarf von großen Kreditnehmern.

Was die Kundenstruktur einer Bank betrifft unterscheidet man insbesondere zwischen Privat- und Firmenkunden, für die jeweils eigene Produktpaletten angeboten werden.

Während das Privatkundengeschäft abgesehen von der Vermögensverwaltung primär ein wenig lukratives Massengeschäft ist, ist das Firmenkundengeschäft für Banken deutlich ertragreicher, weil Unternehmen einerseits in der Regel einen höheren Bedarf an speziellen Bankprodukten haben und andererseits viele Leistungen, die für Privatkunden kostenlos sind, extra verrechnet werden.

Die Organisation einer Bank ist natürlich je nach Tätigkeitsfeld sowie nach Größe des Instituts unterschiedlich. Dennoch lassen sich beim generellen Organisationsaufbau zum Beispiel Zentralbereiche, die übergreifende Themenbereiche abdecken, von Marktbereichen und Regionen, die spezifischere Anknüpfungspunkte haben, unterscheiden.

In Zentralbereichen sind zum Beispiel meist folgende Aktivitäten organisiert:

  • Personalwesen
  • Rechnungswesen
  • Controlling
  • Asset and Liability Management (Bilanzstrukturmanagement)
  • EDV

In Marktbereichen wird hingegen eher zwischen Kundentypen und Produktkategorien unterschieden. So könnten zum Beispiel Abteilungen für Firmenkunden, Privatkunden (Retail und Private) oder Investmentbanking bestehen. Marktbereiche können natürlich weiters noch nach Regionen oder Kundensegmenten untergliedert werden.

Für weitere Informationen rund um den organisatorischen Aufbau einer Bank ist insbesondere auf BIAN zu verweisen. Hierbei handelt es sich um eine nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisation, die sich der Erstellung von Bankenindustrie-Standards verpflichtet hat.