Kölnbreinsperre


Die eindrucksvolle Kraft des Wassers

Ein Beitrag von Georg Deflorian (SüdSehnSucht)

Die Malta Hochalmstraße und Kölnbreinsperre gehören zu Kärntens TOP10-Ausflugszielen. Nach dem ersten Besuch in dieser atemberaubend schönen Landschaft weiß SüdSehnSucht nun, warum! Schon die Anfahrt durch das Maltatal liefert einen ersten Eindruck, was die Gäste „oben“ in Brandstatt bei der Kölnbreinsperre erwartet.

Bei Gmünd ein paar Minuten nach Spittal an der Drau fährt man von der A10 ab, wenn man von Klagenfurt oder Villach kommt. Von Salzburg aus folgt die Abfahrt rund 30 Kilometer nach dem Katschbergtunnel.

Das Familiental Lieser-Maltatal heißt so, weil es hier sehr viele Möglichkeiten für Familien gibt, eine schöne und aufregende Zeit zu verbringen. Das merkt man, wenn man mit offenen Augen auf der Maltatal Landesstraße L12 durch das Tal Richtung Mautstelle fährt.

Beim Fallbachfall Wasserfall mit seinem Wassererlebnispark wird zum ersten Mal die Kraft des Wassers sichtbar. Das Thema sollte den gesamten Ausflug begleiten.

Video: Aussicht auf den Kärntner Wasserreichtum

Von der Mautstelle der Malta Hochalmstraße aus – die Maut kostet für einen PKW 20 Euro, für ein Motorrad 11,50 Euro, Besitzer der Kärnten-Card fahren gratis hinauf (mitfahrende Personen ohne Kärnten-Card zahlen 5,00 Euro pro Person) – folgen 14,4 Straßen-Kilometer der Extraklasse.

Wasserfälle sorgen für eine schöne Umrahmung einer spektakulären Auffahrt über Spitzkehren und enge Tunnels. An zwei Stellen regeln Ampeln die Verkehrssicherheit, weil die Straßenabschnitte und Tunnels nur jeweils eine Autobreite vertragen.

Bei Rot schnell zum Wasserfall

Bei einer Ampel sollte man – wenn die Wartezeit ausreicht – die Chance nützen, den Maralm-Wasserfall aus nächster Nähe zu betrachten. Nur wenige Meter über der Straße ist dieser schöne, 150 Meter tiefe Wasserfall zu bestaunen. Sogar direkt beim Wasserfall weist eine Uhr auf die verbleibende Zeit hin, bis die Ampel wieder grün zeigt. Das nennt man Service.

Kölnbreinsperre Mauer

Und plötzlich, ein paar hundert Meter vor dem großen Parkplatz beim Berghotel Malta, taucht sie auf: Die imposante Staumauer namens Kölnbreinsperre. Vom Parkplatz aus hat man die ersten überwältigenden Ausblicke auf die 200 Meter hohe Mauer und den Galgenbichl Vorspeicher. Es ist unglaublich, was Ingenieurskunst zu erschaffen im Stande ist.

Am Parkplatz müssen sich die Besucherinnen und Besucher entscheiden, was zuerst am Programm steht. Für die weiteren Eindrücke empfiehlt sich, den Weg auf der Staumauer Richtung „Airwalk“ zu beschreiten. Das ist eine aufsehenerregende Aussichtsplattform, bei der man ins „Fastnichts“ steigt. Schwindelfreie sind hier klar im Vorteil…

Ausblick auf den Galgenbichlspeicher

Der Galgenbichl Vorspeicher erscheint von der Staumauer aus in einem wunderschönen Türkis und hat eine sehr wichtige Funktion: Die Wasserzuflüsse reichen nicht aus, um den Jahresspeicher des Kölnbreinspeichers zur Gänze zu füllen. Deshalb heißt dieser monumentale Bau offiziell „Pumpspeicherkraftwerk Malta Oberstufe“.

Um den Kölnbreinspeicher zu füllen, wird Wasser von der Oberen Lieser, aber auch Wasser aus den Bächen aus dem Maltatal bzw. Gößtal im Galgenbichl Vorspeicher (auf rund 1.700 Meter Seehöhe) gesammelt und in den rund 200 Meter höher gelegenen Kölnbreinspeicher gepumpt. Alle technischen Details kann man auf der offiziellen Website des VERBUND nachlesen.

Ein Tag ist fast zu kurz

Zurück von der Staumauer gibt es einige Möglichkeiten zur Fortsetzung des horizonterweiternden Zeitvertreibs. Es gibt einige schöne Wanderungen zu verschiedenen Hütten. Auch Mountainbiker und Kletterer kommen hier voll auf ihre Kosten. Aber auch die einstündige Führung (zu jeder vollen Stunde) in der Staumauer ist eine Option.

Malta Hochalmstraße

Das Schöne an dieser Gegend ist, dass auch Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, einen Teil der hochalpinen Landschaft erleben können. Dafür eignet sich ein Besuch der Terrasse des Panorama-Restaurants-Hochalm des Berghotels, in dem wir sehr gut gegessen haben, hervorragend.

Für Radsportler aber auch Motorradfahrer ist schon die Straße ein Eldorado und eine Herausforderung. Wer genügend Zeit mitgebracht hat, kann nach der Führung in der Staumauer auch eine „Spazierwanderung“ am Panoramaweg entlang des Kölnbreinspeichers zur Osnabrücker Hütte machen und die faszinierende Bergwelt des Nationalpark Hohen Tauern auf sich wirken lassen.

Der Fußmarsch entlang des Stausees über knapp acht Kilometer mit Blick auf die an einen norwegischen Fjord erinnernde Berglandschaft dauert rund zwei Stunden. Und die muss man dann ja auch wieder zurück gehen. Wer über weniger Zeit verfügt, kann auch beim Kölnbreinstüberl einkehren. Das ist vom Parkplatz in wenigen Minuten erreichbar.

Wir haben jedenfalls Lust bekommen, ein paar Tage im Berghotel Malta oder in der Gegend zu verbringen, um diese außerordentlich attraktive Landschaft und die Kraft des Wasser noch intensiver genießen zu können.

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Dieser Beitrag wurde bereitgestellt von Georg Deflorian, dem Betreiber des Alpe Adria Blogs SüdSehnSucht.

Die Sehnsucht nach dem Süden zog Georg Deflorian und seine Frau nach langem Aufenthalt in Wien wieder in die Kärntner Heimat. Er sammelt in seinem Blog Eindrücke, Beobachtungen, Gefühle und Bilder der wunderbaren Alpe-Adria-Region und bietet damit eine neue spannende Perspektive über diese extrem lebens- und liebenswerte Region.