Wöllaner Nock: Hier geht das Kärntner Herz auf


Der höchste Gipfel der Gemeinde Arriach

Ein Beitrag von Georg Deflorian (SüdSehnSucht)

Vor kurzem war hier die Rede von neuen Perspektiven. Davon gibt es in Kärnten wahrlich viele. Dieses Mal war es die Villacher Verwandtschaft, die uns zu neuen Sichtweisen führte.

Ziel einer feinen Wanderung war der Wöllaner Nock. Im Herzen Kärntens gelegen im wahrsten Sinne des Wortes. Ist hier doch der geografische Mittelpunkt Kärntens nicht weit entfernt.

Blick zum Vorderen Wöllaner Nock. Erreicht man das Gipfelkreuz, ist man auf 2.090 Meter Seehöhe.
© SüdSehnSucht

Das Gute liegt in unserem Bundesland wie so oft nah: Von Villach fährt man über Treffen Richtung Afritz/Radenthein, bevor man in „Innere Einöde“ rechts nach Arriach abbiegt. In Arriach immer der Beschilderung „Wöllaner Nock“ folgen.

Über eine Mautstraße (die sechs Euro sind sehr gut investiert, wichtig ist, Kleingeld für den Automaten bereitzuhalten), auf der man sehr schnell an Höhenmetern gewinnt und die ersten traumhaften Ausblicke hat, gelangt man zur „Plagrast“. Hier lässt man das Auto stehen und beginnt eine wunderbare Wander-Runde.

Nehmt euch die Bergzeit

Das ist ideal für Menschen, die noch nach der richtigen Kondition für den Wanderherbst suchen. Aber auch ideal für Familien mit kleinen Kindern. Die Gegend um den Wöllaner Nock bietet Strecken, die für einen Start in das Abenteuer „Wandern“ prädestiniert sind. Auch eine Möglichkeit, den Wöllaner Nock zu erreichen, bietet die Kaiserburgbahn von Bad Kleinkirchheim aus.

Wolkenspiele beim Blick zu den Julischen Alpen. Die Wanderung auf den Wöllaner Nock liefert unzählige neue Perspektiven.
© SüdSehnSucht

Von der „Plagrast“ aus erkennt man schon auf den ersten Metern, dass hier das landschaftliche Herz Kärntens schlägt. Die Ausblicke in alle Richtungen sind spektakulär.

Hier sollte man sich wirklich Zeit nehmen und nicht nur gegen die Uhr wandern. Hier kann man alles erspähen, was Kärnten neben der Seensucht ausmacht, wenn es um landschaftliche Fragen geht.

Die Julischen Alpen, die Karawanken, die Gerlitzen, der Dobratsch, das Verditz, die Hohen Tauern, die Nockberge, um nur einige zu nennen, sind so nah und doch so fern. Das Wetter an diesem Tag sorgt für herrliche Wolken- und Farbenspiele. Während die Kühe auf der Alm sich von dem Grün satt fressen, so sehen wir uns satt an all den wunderschönen großen und kleinen Details dieser Landschaft. Kleine Tafeln mit einem Logo zeigen uns an, dass wir uns für kurze Zeit auch auf dem Alpe Adria Trail befinden, der vom Fuße des Großglockners über 43 Etappen nach Muggia bei Triest ans Meer führt.

Die Walderhütte bietet eine ideale Lage für eine Einkehr und ist zudem ein guter Orientierungspunkt.
© SüdSehnSucht

Zunächst erreichen wir den Vorderen Wöllaner Nock, der auf 2.090 Metern Seehöhe liegt. Die Villacher Tante hat Obst in flüssiger Form mitgenommen. Nach einer kurzen Rast und einem Stamperl fürs Gemüt ziehen wir unsere Runde weiter in Richtung Hauptgipfel, den man über eine langgezogene Senke erreicht. Eine Tafel zeigt die Richtung zur Walderhütte an, die eine gute Einkehrmöglichkeit und ein guter Orientierungspunkt ist.

Das Gipfelkreuz auf 2.145 Metern Seehöhe ist nicht nur Anziehungspunkt von Wanderern, sondern auch von Bergtouristen, die mit der Kaiserburgbahn gekommen sind. Erkennbar an der Bekleidung, die eigentlich nicht für das alpine Gelände geeignet ist. Hier erscheinen die Nockberge  – die liebevoll auch „Nocky Mountains“ genannt werden, in ihrer ganzen wunderschönen Pracht. Ihre sanften Hügel könnten symbolisch für das sanfte Kärntner Wesen stehen, das sich vor allem in vielen Kärntner Liedern zu erkennen gibt.

Mach mal Pause

Vom Gipfelkreuz nehmen wir nun Abschied und machen uns nach einem kurzen Abstieg auf einem breiten Kamm Richtung Geigerhütte auf, die wir nach einem weiteren kurzen Abstieg erreichen. Für diese Tour kehren wir an diesem Tag hier ein und genießen die Schmankerl wie Ritschert und Schweinsbraten. Absolut empfehlenswert sind die Wildspezialitäten wie zum Beispiel die Hirschnudel mit Rotkraut.

Da soll sich einer auskennen. Ein Bild fasst alle Geh-Möglichkeiten auf dem Wöllaner Nock zusammen.
© SüdSehnSucht

Man kann die Geigerhütte auch mit dem Auto erreichen. Aber schmecken die ausgezeichneten Speisen nicht noch um eine Spur besser, wenn man sich zuvor körperlich ein bisschen angestrengt hat? Die Geigerhütte ist auf alle Fälle einen Besuch wert.

Nach der verdienten Pause mit der feinen Jause steht ein letzter kurzer, aber sehr knackiger Anstieg zurück zur „Plagrast“ auf dem Programm. Eine Rundwanderung mit vielen neuen Eindrücken und vielen aussichtsreichen Punkten. Das Kärntner Herz lacht nach dieser wunderschönen Erfahrung.

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Dieser Beitrag wurde bereitgestellt von Georg Deflorian, dem Betreiber des Alpe Adria Blogs SüdSehnSucht.

Die Sehnsucht nach dem Süden zog Georg Deflorian und seine Frau nach langem Aufenthalt in Wien wieder in die Kärntner Heimat. Er sammelt in seinem Blog Eindrücke, Beobachtungen, Gefühle und Bilder der wunderbaren Alpe-Adria-Region und bietet damit eine neue spannende Perspektive über diese extrem lebens- und liebenswerte Region.