Universitäten


Bildungs- und Forschungszentren seit dem 12. Jahrhundert

Universitäten sind Hochschuleinrichtungen, die sich der Wissenschaft und der Bildung verschrieben haben. Es handelt sich zugleich um tertiäre Bildungseinrichtungen, die das Recht zur Verleihung akademischer Grade haben, und um Forschungseinrichtungen.

Universitäten zeichnen sich insbesondere durch ihre Autonomie von der staatlichen Verwaltung aus. Das ist die wesentliche Folge der Freiheit der Wissenschaft und der Lehre, die ein Grundrecht und Teil der österreichischen Verfassung ist.

Universitäten sind Anfang des 12. Jahrhunderts in Europa entstanden. Wissenschaft und Bildung erfolgte bis dahin primär in Einrichtungen der Kirche. Wesentliche Vorgänger der Universitäten waren insbesondere die Rechtsschulen Norditaliens, von denen die Universität Bologna wohl die bekannteste, bedeutendste und zugleich älteste ist.

Die wohl wichtigste Universität im Europa des Mittelalters und der Neuzeit war die Universität in der französischen Hauptstadt Paris, die 1253 gegründet wurde. Die älteste österreichische Universität ist wiederum die Universität Wien, die 1365 entstand und ihren Hauptsitz am Schottentor im 1. Bezirk hat.

Bildungs- und Forschungszentren

Lehrgegenstand der Universitäten waren neben dem Recht insbesondere das sogenannte Quadrivium bestehend aus Arithmetik, Astronomie, Geometrie und Musik sowie das sogenannte Trivium, das Dialektik, Grammatik und Rhetorik umfasste.

Heute sind Universitäten deutlich spezialisierter und breiter gestreut. Organisatorisch sind sie in Fakultäten gegliedert. Die Universität Wien zählt zum Beispiel 15 Fakultäten und 5 Zentren. Die Studienorganisation erfolgt in Wien über 49 Studienprogrammleitungen, die wiederum verschiedene Studienrichtungen und Spezialisierungen anbieten.

Universitäten lassen sich heute insbesondere dadurch unterscheiden, ob sie öffentlich oder privat sowie ob sie kostenpflichtig oder nicht sind. Auch die Zulassunsgkriterien sind ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal.

Insbesondere die öffentlichen Universitäten, die nicht kostenpflichtig sind, was unter anderem in Mitteleuropa gängig ist, leiden unter der Universalität der Studienrichtungen sowie dem großen Andrang an Studierenden. Die hohe Anzahl an Studierenden gepaart mit limitierten Budgets sowie einer nicht unwesentlichen Fluktuationsrate bzw. einer geringen Abschlussquote erschweren den Universitäten das Auskommen mit den vorhandenen Mitteln.

So zählt die Universität Wien zum Beispiel über 90.000 Studierende bei einem Budget von rund 460 Millionen € pro Jahr.

Ein wesentlicher Trend der vergangenen Jahrzehnte rund um europäische Universitäten war der sogenannte Bologna-Prozess sowie der sukzessive Ausbau des ERASMUS-Programms.

Unter dem Bologna-Prozess versteht man eine weitgehende Harmonisierung der Studiengänge und -abschlüsse, der langfristig zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums führen soll. Das ERASMUS-Programm ist hingegen ein europäisches Förderprogramm, das mittels Stipendien Studierenden ermöglichen soll, für einige Monate an einer anderen Universität der EU zu studieren.